Wenn du an die frühen 70er Jahre denkst, fallen dir sofort die Giganten des Hard Rock ein: Led Zeppelin, Deep Purple, Black Sabbath. Aber in dieser Liga spielte eine Band, deren rohe Energie und bluesgetränkter Boogie oft unterschätzt wird, obwohl sie einen der besten Live-Alben aller Zeiten ablieferte: Humble Pie. Gegründet aus den Trümmern und dem Ruhm zweier britischer Pop-Acts, The Small Faces und The Herd, war diese Gruppe von Anfang an zum Erfolg verdammt – oder zumindest zu hohen Erwartungen. Steve Marriott, der charismatische Frontmann mit der gewaltigen Soul-Stimme, und Peter Frampton, der junge, talentierte Gitarrist, schufen eine explosive Mischung, die den Sound des Classic Rock maßgeblich prägte. Die Geschichte von Humble Pie ist eine Geschichte von zwei musikalischen Visionen, die aufeinanderprallten und dabei Alben hervorbrachten, die heute noch als Blaupause für ehrlichen, schweißtreibenden Rock dienen. Wir tauchen tief ein in die Welt von ‚Humble Pie beliebte Lieder und Alben‘, um zu verstehen, warum ihr Erbe so unvergänglich ist und welche aktuellen Nachrichten Fans heute beschäftigen.
Key Facts zu Humble Pie beliebte Lieder und Alben
Bevor wir in die Details eintauchen, hier die wichtigsten Fakten, die du über Humble Pie wissen solltest – die Essenz dessen, was die Band im Classic Rock so einzigartig macht und die ‚Humble Pie beliebte Lieder und Alben‘ definierte:
- Die Supergroup-Gründung: Humble Pie wurde 1969 von Steve Marriott (ehemals Small Faces) und Peter Frampton (ehemals The Herd) ins Leben gerufen. Komplettiert wurde das Quartett durch Bassist Greg Ridley und Drummer Jerry Shirley.
- Der Stilbruch: Die Band startete mit einem überraschend sanften, akustischen Folk- und Blues-Sound (As Safe As Yesterday Is, Town and Country), wechselte aber schnell zu einem knallharten, Boogie- und R&B-beeinflussten Hard Rock, der ihr Markenzeichen wurde.
- Das Live-Meisterwerk: Das Doppel-Livealbum Performance: Rockin‘ the Fillmore (1971) gilt als einer der besten Live-Tonträger der Rockgeschichte. Es fängt die brachiale Energie der Marriott-Frampton-Ära perfekt ein und brachte der Band die erste Goldene Schallplatte in den USA.
- Der definitive Hit: Obwohl sie viele starke Tracks hatten, ist die Live-Version von „I Don’t Need No Doctor“ (eine Ashford & Simpson-Komposition) vom Fillmore-Album ihr bekanntester Radio-Hit in den USA.
- Das meistverkaufte Studioalbum: Smokin‘ (1972), das erste Album nach Framptons Ausstieg, wurde mit dem ikonischen Song „30 Days in the Hole“ zu ihrem kommerziell erfolgreichsten Studioalbum und erreichte Platz 6 der US-Charts.
- Das Erbe der Stimme: Steve Marriott gilt als einer der größten, aber auch unglücklichsten Soulsänger des britischen Rock. Seine kraftvolle, bluesige Stimme war das unverkennbare Herzstück der Band, die nach seinem Tod 1991 einen Kultstatus erlangte.
Die Geburt einer Supergroup und der frühe Sound
Die Gründung von Humble Pie war ein Paukenschlag in der britischen Musikszene. Steve Marriott hatte genug von der Pop-Maschinerie der Small Faces und sehnte sich nach einem raueren, bluesigeren Ausdruck. Peter Frampton wiederum war das Idol der Teenager in The Herd, wollte aber als ernstzunehmender Musiker wahrgenommen werden. Als die beiden 1969 Humble Pie gründeten, waren die Erwartungen immens.
Interessanterweise wählten die Musiker den Namen Humble Pie (dt.: demütigende Niederlage/Demut) in der Hoffnung, die hohen Erwartungen der Presse und des Publikums herunterzuschrauben – ein Wunsch, der nicht lange währte. Ihr Debüt As Safe As Yesterday Is (1969) und das nur wenige Monate später veröffentlichte Town and Country (1969) überraschten zunächst. Statt des erwarteten harten Rocks boten sie eine Mischung aus melancholischem, akustischem Folk-Rock und Blues, durchsetzt mit Country-Einflüssen. Songs wie „Natural Born Bugie“, ihr einziger Top-5-Hit in Großbritannien, waren noch relativ poppig, aber die akustischen Nummern zeigten eine unerwartete Tiefe. Dieses frühe Material, das oft in der Diskussion um ‚Humble Pie beliebte Lieder und Alben‘ vergessen wird, legte den Grundstein für die musikalische Bandbreite, die sie später im Hard Rock ausspielen sollten.
Performance: Rockin‘ the Fillmore – Der Urknall des Heavy Rock
Wenn du Humble Pie wirklich verstehen willst, musst du Performance: Rockin‘ the Fillmore hören. Dieses 1971 veröffentlichte Live-Doppelalbum ist nicht nur der kommerzielle Durchbruch der Band in den USA, sondern ein Dokument der puren, ungezähmten Rock-Energie. Es wurde im Mai 1971 im legendären Fillmore East in New York City aufgenommen, kurz bevor dieser ikonische Veranstaltungsort seine Türen schloss.
Auf diesem Album hörst du die Humble Pie-Besetzung in ihrer klassischen Form: Marriott, Frampton, Ridley und Shirley, vereint in einem einzigen, wütenden Kraftakt. Die Band hatte ihren Sound radikal verändert und präsentierte sich nun als Heavy-Blues-Rock-Band, die für ihre ausgedehnten, improvisierten Jams bekannt war. Die Tracks sind keine knappen Radio-Nummern, sondern epische, ausufernde Meisterwerke. Die Coverversionen von Dr. John’s „I Walk On Gilded Splinters“ und Muddy Waters‘ „Rollin‘ Stone“ dehnen sich auf 23 bzw. 16 Minuten aus, gefüllt mit leidenschaftlichen Gitarrenduellen und Marriotts heiserem, unerbittlichem Gesang.
Der absolute Höhepunkt und der Song, der ‚Humble Pie beliebte Lieder und Alben‘ für immer prägen sollte, ist die Live-Interpretation von „I Don’t Need No Doctor“. Marriott verwandelt das Soul-Original in einen Blues-Rock-Goliath, dessen crescendo-artiger Aufbau und Marriotts Schreie dir heute noch Gänsehaut bescheren. Obwohl Peter Frampton kurz nach der Aufnahme und vor der Veröffentlichung das Handtuch warf, markierte dieses Album ihren größten Triumph und etablierte Humble Pie als eine der führenden Live-Bands ihrer Zeit.
Smokin‘, Framptons Abgang und Marriotts Blues-Wut
Die Geschichte der Band nahm eine entscheidende Wendung, als Peter Frampton 1971 ausstieg. Er spürte, dass der musikalische Weg der Band – hin zu immer härterem, blueslastigem Rock – nicht mehr seiner eigenen, melodischeren Vision entsprach. Er wollte nicht länger im Schatten von Marriott stehen und seine eigenen Riffs (wie er selbst über „I Don’t Need No Doctor“ und „Stone Cold Fever“ sagte) dem gemeinsamen Sound unterordnen.
Doch Humble Pie ließ sich nicht beirren. Mit dem neuen Gitarristen Clem Clempson, der perfekt zu Marriotts rauem Stil passte, veröffentlichten sie 1972 Smokin‘. Das Album war eine reine Hard-Rock- und Boogie-Platte und wurde ihr kommerziell erfolgreichstes Studioalbum. Der Titel ist Programm: Hier wird gerockt, bis die Boxen glühen.
Der Song, der Smokin‘ unsterblich machte, ist „30 Days in the Hole“. Marriotts Hymne über das Leben im Rock-’n’-Roll-Strudel, die Drogen und die Konsequenzen, ist ein perfekter, bluesiger Hard-Rock-Stampfer. Ebenfalls herausragend ist „Hot ’n‘ Nasty“, das mit seinem R&B-Groove und Marriotts Soul-Gesang die Brücke zwischen Blues und Hard Rock schlägt. Das Album zeigt auch die fortgesetzte Liebe zu Coverversionen, etwa mit einer dramatisch verlangsamten Version von Eddie Cochran’s „C’mon Everybody“. Die ‚Humble Pie beliebte Lieder und Alben‘ dieser Ära sind der Beweis dafür, dass die Band auch ohne Frampton ihre künstlerische und kommerzielle Spitze halten konnte.
Das Erbe, späte Alben und Aktuelle Tonträger-News
Nach Smokin‘ folgten weitere Alben wie das ambitionierte Doppelalbum Eat It (1973) und Thunderbox (1974), die den eingeschlagenen Hard-Rock-Weg weiter verfolgten. Eat It versuchte, die verschiedenen Facetten der Band – Studio-Originale, R&B-Cover und eine Live-Aufnahme – zu vereinen. Doch der ständige Wechsel der Besetzung, interne Spannungen und der harte Tour-Alltag führten 1975 zur Auflösung der Band.
Das Vermächtnis von Humble Pie ist jedoch ungebrochen. Obwohl sie oft im Schatten von Marriotts früherer Band oder Framptons späterem Solo-Mega-Erfolg Frampton Comes Alive! standen, ist ihr Einfluss auf den Blues- und Hard Rock enorm. Bands wie Savoy Brown und Mountain spielten in einer ähnlichen Liga, doch Humble Pie hatte eine einzigartige, explosive Dynamik.
Was die ‚Humble Pie beliebte Lieder und Alben‘ heute betrifft, gibt es für Fans immer wieder erfreuliche Neuigkeiten. Das klassische Material erfährt weiterhin neue Würdigung. So wurden in jüngster Zeit, insbesondere in den Jahren 2024 und 2025, diverse Wiederveröffentlichungen der klassischen Alben, darunter Smokin‘, auf Vinyl oder in limitierten CD-Editionen auf den Markt gebracht, die die audiophile Qualität der Originalaufnahmen hervorheben. Darüber hinaus erscheinen immer wieder historische Live-Aufnahmen. Beispielsweise wird für September 2025 die Veröffentlichung eines Live-Albums Live In Cincinnati 1983 angekündigt, das Material aus einer späteren Inkarnation der Band um Steve Marriott enthält. Solche Veröffentlichungen halten die Flamme der Band am Leben und ermöglichen es neuen Generationen, die rohe Kraft von Humble Pie zu entdecken.
Fazit
Humble Pie ist mehr als nur eine Fußnote in der Geschichte der Supergroups. Sie waren ein Kraftwerk, das den Übergang vom psychedelischen Pop der 60er zum harten, bluesigen Arena Rock der 70er Jahre meisterhaft vollzog. Die ‚Humble Pie beliebte Lieder und Alben‘ sind eine essenzielle Sammlung für jeden Classic-Rock-Fan, der ehrliche, ungeschminkte Musik liebt.
Ob du dich in die ausufernden Jams von Performance: Rockin‘ the Fillmore vertiefst oder den dreckigen Boogie von Smokin‘ mit „30 Days in the Hole“ aufdrehst – du erlebst eine Band, die nie Kompromisse eingegangen ist. Die kreative Spannung zwischen Steve Marriotts rauem Soul und Peter Framptons melodischem Talent führte zwar zur Spaltung, schuf aber in den wenigen gemeinsamen Jahren ein Werk, das in seiner Intensität unübertroffen bleibt. Humble Pie hat den Sound des Hard Rock mitdefiniert und bleibt ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Rockmusik live klingen muss: laut, schweißtreibend und absolut kompromisslos. Das Erbe lebt in jeder neuen Wiederveröffentlichung und jedem aufgelegten Riff weiter.
FAQ
Warum verließ Peter Frampton Humble Pie?
Peter Frampton verließ Humble Pie 1971 kurz vor der Veröffentlichung des Durchbruch-Albums Performance: Rockin‘ the Fillmore. Der Hauptgrund waren kreative Differenzen: Frampton wollte eine weichere, melodischere Richtung einschlagen, während Steve Marriott die Band immer weiter in den Hard Rock und Blues-Boogie drängte. Frampton wollte zudem die Kontrolle über seine eigene musikalische Karriere übernehmen, was ihm später mit seinem Mega-Erfolg Frampton Comes Alive! gelang.
Welches ist das erfolgreichste Album von Humble Pie?
Das kommerziell erfolgreichste Studioalbum von Humble Pie ist Smokin‘ aus dem Jahr 1972, das in den US-Charts Platz 6 erreichte und maßgeblich durch den Hit „30 Days in the Hole“ angetrieben wurde. Das wohl einflussreichste und am meisten gefeierte Album ist jedoch das Live-Doppelalbum Performance: Rockin‘ the Fillmore (1971), das der Band in den USA die erste Goldene Schallplatte einbrachte.







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