Die Blätter sind gefallen, die Verstärker aber bleiben aufgedreht. Die Kalenderwoche 48 des Jahres 2025 beweist einmal mehr, dass im Classic Rock keine Ruhe einkehrt. Es ist eine Woche der großen Ankündigungen, der klangvollen Überraschungen und auch der stillen Momente. Während einige Legenden ihre Koffer für ausgedehnte Reisen packen und uns mit neuen Tourdaten versorgen, öffnen andere ihre Archive oder sogar ihre kreativen Schatzkisten für brandneue Musik. Es ist diese faszinierende Mischung aus dem Echo der Vergangenheit und den Riffs der Zukunft, die uns immer wieder aufs Neue fesselt. Diese Woche spüren wir den Herzschlag des Classic Rock besonders deutlich: Er pulsiert zwischen Vorfreude auf kommende Live-Erlebnisse, der Freude über frische Töne alter Helden und der Wehmut über den Verlust eines geschätzten Musikers. Ein Beweis dafür, dass diese Musik lebt, atmet und sich ständig weiterentwickelt.
Die wichtigsten Fakten der KW 48
- Deep Purple auf Tour-Marathon: Die Hardrock-Pioniere haben eine umfangreiche Europa-Tour für den Herbst 2026 angekündigt, die sie auch für mehrere Termine nach Deutschland führen wird.
- Robert Plant’s neues Werk: Der ehemalige Led Zeppelin-Sänger hat sein neues Album „Saving Grace“ veröffentlicht, ein Werk, das sich auf Coverversionen von Folk- und Blues-Künstlern konzentriert und von einer intimen Tour begleitet wird.
- The Who öffnen die Archive: Zum Jubiläum ihres Albums „Who Are You“ erscheint eine massive Super-Deluxe-Box mit 71 bisher unveröffentlichten Songs und neuen Mixen.
- Abschied von Mani: Gary „Mani“ Mounfield, der Bassist von The Stone Roses und Primal Scream, ist unerwartet im Alter von 63 Jahren verstorben, was in der britischen Musikszene für große Trauer sorgt.
- Album-Neuheiten im November: Neben Robert Plant sorgen auch Aerosmith mit einer überraschenden Kollaborations-EP und Cheap Trick mit einem neuen Studioalbum für frischen Wind in den Plattenregalen.
Deep Purple: Die Live-Maschine rollt weiter
Kaum eine Band verkörpert die unermüdliche Energie des Classic Rock so sehr wie Deep Purple. Auch nach über fünf Jahrzehnten im Musikgeschäft zeigen die Briten keinerlei Anzeichen von Müdigkeit. Ganz im Gegenteil: Für den Herbst 2026 wurde nun eine ausgedehnte „Mad In Europe“-Hallentour angekündigt, die die Band quer durch den Kontinent führen wird. Deutsche Fans dürfen sich dabei auf Konzerte in Städten wie Dortmund freuen. Die aktuelle Besetzung mit Ian Gillan, Roger Glover, Ian Paice, Don Airey und dem neueren Mitglied Simon McBride an der Gitarre verspricht, die zeitlosen Klassiker wie „Smoke on the Water“ und „Highway Star“ mit frischer Energie auf die Bühne zu bringen. Diese Ankündigung ist ein starkes Signal, dass die Band auch weiterhin vorhat, die großen Arenen zu füllen und Generationen von Fans zu vereinen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie eine Band, die bereits Rockgeschichte geschrieben hat, diese Geschichte immer noch aktiv fortschreibt. Wer also die Chance hat, eines dieser legendären Konzerte in Hamburg oder anderswo zu erleben, sollte sie ergreifen.
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Robert Plant: Die leisen Töne eines Rock-Giganten
Während Deep Purple auf die Kraft der großen Arenen setzen, beweist Robert Plant einmal mehr seine musikalische Wandlungsfähigkeit. Der legendäre Sänger hat mit seiner neuen Band Saving Grace das gleichnamige Album veröffentlicht. Darauf interpretiert er keine neuen eigenen Songs, sondern verneigt sich vor seinen Wurzeln im Folk und Blues. Das Album enthält zehn Coverversionen von Künstlern wie Memphis Minnie, Blind Willie Johnson und der neueren Band Low. Es ist ein zutiefst persönliches und atmosphärisches Werk, das eine andere, ruhigere Seite des Sängers zeigt. Passend dazu führt ihn seine Tournee nicht in riesige Stadien, sondern in ehrwürdige Theater und Hallen, wo die intime und nuancierte Musik ihre volle Wirkung entfalten kann. „Saving Grace“ ist der Beweis, dass wahre Größe nicht immer laut sein muss und dass ein Künstler auch nach Jahrzehnten im Rampenlicht noch neue, spannende Wege für sich und sein Publikum entdecken kann.
Archiv-Schätze und traurige Nachrichten
Die Vergangenheit spielt im Classic Rock immer eine große Rolle. In dieser Woche wird das besonders deutlich durch die Ankündigung einer opulenten Neuauflage des The Who-Albums „Who Are You“ von 1978. Die Super-Deluxe-Edition wird sage und schreibe 71 bisher unveröffentlichte Tracks enthalten, darunter Demos, alternative Mixe und Live-Aufnahmen. Es ist ein tiefes Eintauchen in die Schaffensphase des letzten Albums mit dem legendären Schlagzeuger Keith Moon und ein Fest für alle Fans, die glauben, schon alles von der Band zu kennen. Solche Veröffentlichungen zeigen, wie reich und vielschichtig das Erbe dieser Bands ist.
Doch die Woche hatte auch eine traurige Seite. Aus Großbritannien erreichte uns die Nachricht vom plötzlichen Tod von Gary „Mani“ Mounfield im Alter von nur 63 Jahren. Als Bassist der einflussreichen Bands The Stone Roses und Primal Scream hat er den Sound des britischen Rocks der späten 80er und 90er Jahre entscheidend mitgeprägt. Sein groovendes, melodisches Bass-Spiel war das Fundament für unzählige Hits und hat eine ganze Generation von Musikern inspiriert. Sein Tod hinterlässt eine Lücke in der Musikwelt und erinnert uns daran, wie vergänglich das Leben ist, auch für die Helden unserer Jugend.
Fazit: Ein Genre in ständiger Bewegung
Die Classic Rock Musik News der KW 48 malen ein lebendiges Bild eines Genres, das alles andere als statisch ist. Auf der einen Seite stehen die unermüdlichen Live-Giganten wie Deep Purple, die mit der Ankündigung ihrer 2026er Tournee beweisen, dass die Faszination großer Rockshows ungebrochen ist. Sie halten die Flamme des klassischen Hardrocks am Brennen und versprechen unvergessliche Abende voller Energie und Nostalgie. Auf der anderen Seite sehen wir Künstler wie Robert Plant, die ihre legendäre Vergangenheit als Sprungbrett für neue musikalische Abenteuer nutzen und mit Projekten wie „Saving Grace“ beweisen, dass künstlerische Entwicklung keine Altersgrenze kennt. Gleichzeitig sorgen liebevoll kuratierte Neuauflagen wie die von The Who’s „Who Are You“ dafür, dass das reiche Erbe des Classic Rock nicht nur bewahrt, sondern auch neu entdeckt werden kann. Der plötzliche Abschied von einem Musiker wie Mani zeigt jedoch auch die verletzliche Seite dieser Welt. Es ist diese Mischung aus Vorfreude, Neuentdeckung und dem Innehalten, die den Classic Rock auch im Jahr 2025 so relevant und faszinierend macht. Die Musik lebt, sie entwickelt sich und sie wird uns auch in Zukunft noch viele Geschichten erzählen.







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